Landesregierung stellt Maßnahmen gegen Hitze und vektorübertragene Krankheiten vor

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Zecke

Die Landesregierung des Saarlands hat heute im Ministerrat den „Aktionsplan zum Schutz der Menschen im Saarland vor Hitze“ (SaarSMH) verabschiedet. Dieser Plan soll die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze schützen, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger und intensiver auftreten. Gesundheitsminister Magnus Jung betont die Notwendigkeit eines klar formulierten Maßnahmenkatalogs, um auf Hitzeperioden vorbereitet zu sein und die gesundheitlichen Belastungen für den menschlichen Organismus zu minimieren.

Der SaarSMH soll als Unterstützung und Orientierungshilfe für kommunale Hitzeaktionspläne dienen. Einige saarländische Kommunen haben bereits Hitzeschutzmaßnahmen ergriffen, jedoch ist eine gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Land und Kommune erforderlich. Eine zentrale Maßnahme auf Landesebene ist die Einrichtung einer Koordinierungsstelle im Gesundheitsministerium, die Hitzeschutzmaßnahmen koordiniert und als Ansprechpartner für Institutionen, Verbände, Akteure und Kommunen fungiert.

Neben der Hitze stellen auch vektorübertragene Krankheiten ein zunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Durch die Klimaerwärmung und Globalisierung gewinnen Stechmücken und Zecken, sogenannte „Vektoren“, als Überträger von Krankheitserregern an Bedeutung. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 2020 fast ein Fünftel aller Infektionskrankheiten durch Vektoren übertragen, wobei jährlich etwa 700.000 Menschen weltweit sterben.

Ein Beispiel für die Ausbreitung invasiver Arten ist die asiatische Tigermücke, die im August 2023 erstmals im Saarland nachgewiesen wurde. Diese Mücke kann über 20 verschiedene Viren übertragen, darunter das Dengue-Fieber. Im Jahr 2024 wurden im Saarland bereits 10 Fälle von Dengue-Fieber bei Reiserückkehrern registriert, ein deutlicher Anstieg gegenüber nur zwei Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bundesweit stiegen die Fälle in den ersten 17 Kalenderwochen um 324 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Um die Verbreitung der Tigermücke zu verhindern, empfiehlt der Gesundheitsminister Maßnahmen wie das Vermeiden von stehendem Wasser im Garten, das Abdecken von Regentonnen und das Lagern von Gießkannen in umgekehrter Position.

Auch die durch Zecken übertragenen Krankheiten Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) treten im Saarland immer häufiger auf. FSME ist eine Virusinfektion, die grippeähnliche Symptome verursacht und in schweren Fällen zu Hirnhautentzündungen führen kann. Eine Schutzimpfung ist hier die wirksamste Präventionsmaßnahme. Gegen Borreliose, eine bakterielle Infektion, ist keine Impfung möglich, daher ist es wichtig, die Stichstelle zu beobachten und bei ringförmigen Hautrötungen sofort einen Arzt aufzusuchen, um eine Behandlung mit Antibiotika zu beginnen. Generell gilt, dass nicht jeder Zeckenbiss zu einer Infektion führt, doch der effektive Schutz vor Zecken und das schnelle Entfernen bei einem Biss sind entscheidend.

Mit diesen Maßnahmen will die Landesregierung die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger des Saarlands vor den zunehmenden Risiken durch Hitze und vektorübertragene Krankheiten schützen.

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