Erstes Childhood-Haus im Saarland eröffnet

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(von links nach rechts): Erste Reihe – Prof. Dr. Jennifer Diedler, Dr. Oskar Prinz von Preußen, Prof. Dr. Eva Möhler, Königin Silvia von Schweden, Anke Rehlinger, Veronika Wand-Danielsson, David Lindemann, Zweite Reihe – Thorsten Gruner, Dr. Friederike Bagel, Dr. Magnus Jung, Dr. Wittigo von Rabenau, Petra Berg, Dritte Reihe: Julia Woeste, Bettina Rottke, Serhat Sari, Prof. Dr. Matthias Hannig, Dr. Astrid Helling-Bakki, Vierte Reihe – Felix Graf von Hardenberg, Judith Bader, Michael Forster, Martin Kruse. Foto: UKS / Laura Glücklich

Homburg. In einer feierlichen Zeremonie wurde am Freitag das erste Childhood-Haus / Johanniter Kinderschutzkompetenzzentrum des Saarlandes am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg eröffnet. Mehr als 500 Gäste, darunter Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger und Dr. Oskar Prinz von Preußen, Herrenmeister des Johanniterordens, nahmen an der Veranstaltung teil.

Das Childhood-Haus ist eine zentrale Anlaufstelle für von Gewalt und Misshandlung betroffene Kinder und Jugendliche. Es bündelt die Expertise und Angebote der Kindertrauma-Ambulanzen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Kinderklinik des UKS. Hier arbeiten medizinische, psychologische, juristische und soziale Fachkräfte in einer traumasensiblen Umgebung unter einem Dach zusammen.

„Kinder müssen nach einem Misshandlungsverdacht nicht mehr durch zahlreiche Instanzen gehen. Sie finden hier eine geschützte Umgebung und eine konstante psychosoziale Begleitung“, erklärte Prof. Eva Möhler, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKS.

Königin Silvia von Schweden, die Gründerin der World Childhood Foundation, betonte in ihrer Ansprache:
„Kinder sind nicht nur die Erwachsenen von morgen. Sie sind unser Hier und Heute. Ihre Rechte zu wahren und ihnen eine sichere Kindheit zu ermöglichen, ist unsere Pflicht. Das Childhood-Haus Saarland ist ein wichtiger Baustein, um dies zu erreichen.“ Die World Childhood Foundation unterstützt die Einrichtung mit Mitteln für die medizinische Ausstattung, gerichtssichere Vernehmungstechnik und eine Projektleitung.

Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger würdigte das Projekt:
„Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit dem Childhood-Haus schaffen wir eine koordinierte Anlaufstelle, in der Polizei, Justiz, Ärzte und Psychologen Hand in Hand arbeiten, um betroffene Kinder zu schützen und zu begleiten.“

Das rund 330 Quadratmeter große Childhood-Haus bietet unter anderem ein Vernehmungszimmer mit audiovisueller Technik, Büroräume, einen kinderfreundlichen Wartebereich, einen Außenbereich mit Spielgeräten sowie einen „Skills-Raum“ zur Stressregulation. Die Einrichtung ist bereits teilweise in Betrieb, die vollständige Fertigstellung ist für Anfang 2025 geplant.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro, von denen ein Großteil durch die Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar des Johanniterordens übernommen wurde. Dr. Wittigo von Rabenau, regierender Kommendator des Johanniterordens, betonte:
„Unser Orden wird auch in Zukunft alles daransetzen, Kinder vor Gewalt zu schützen und ihre Rechte zu stärken.“

Die saarländische Landesregierung wird jährlich 100.000 Euro Personalkosten übernehmen. Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung hob die Bedeutung des Zusammenspiels verschiedener Akteure hervor:
„Das Childhood-Haus in Homburg ist ein herausragendes Beispiel für die koordinierte Zusammenarbeit von Medizin, Psychologie, Justiz und Jugendhilfe.“

Bettina Rottke, Kaufmännische Direktorin des UKS, dankte allen Förderern und Partnern:
„Ohne das Engagement vieler Unterstützer wäre die Realisierung dieses Projekts nicht möglich gewesen.“ Die feierliche Einweihung sei ein Meilenstein im Kinderschutz des Saarlandes. Prof. Dr. Jennifer Diedler, Vorstandsvorsitzende des UKS, ergänzte:
„Das Childhood-Haus soll ein sicherer Zufluchtsort für Kinder und Jugendliche sein, an dem sie die bestmögliche Unterstützung erfahren.“

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