Im Saarland stehen demnächst erstmals Betreiber von Corona-Testzentren vor Gericht. Ihnen wird Betrug vorgeworfen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sind drei Personen angeklagt worden. Der Fall betrifft hauptsächlich die Betriebsführung zweier Testzentren in St. Ingbert durch einen 24-jährigen Mann, der zwischen Dezember 2021 und Juli 2022 insgesamt etwa eine Million Euro für rund 80.000 Corona-Tests von der Kassenärztlichen Vereinigung erhalten haben soll. Ermittlungen ergaben jedoch, dass tatsächlich nur etwa jeder zwanzigste Test durchgeführt wurde.
Zusammen mit dem Hauptbeschuldigten sind eine 38-jährige Frau und ein zur Tatzeit 18-jähriger Mann wegen Beihilfe angeklagt. Letzterer wird aufgrund seines Alters vor der Jugendkammer des Landgerichts angeklagt. Ein weiterer 21-jähriger Mann aus Friedrichsthal ist ebenfalls in den Fall verwickelt und wird beschuldigt, bei der Durchführung gefälschter Tests und der Unterzeichnung der Abrechnungsformulare geholfen zu haben.
Der Hauptbeschuldigte, der nach der Tat kurzzeitig nach Italien geflüchtet war, konnte im März in St. Ingbert festgenommen werden. Er soll das durch die betrügerischen Machenschaften erlangte Geld für ein luxuriöses Leben verwendet haben, einschließlich dem Kauf eines teuren italienischen Sportwagens.